Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse wurde am 17.10.2024 das Buch „Sinn finden – Warum es gut ist, das Leben zu hinterfragen“ von Tatjana Schnell und Kilian Trotier erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Es geht um die großen Fragen des Lebens: Was gibt meinem Leben Sinn? Wie hängen Sinn und Glück zusammen? Und welche Rolle spielen ethische Fragen dabei?
Die Autoren nähern sich diesen tiefgreifenden Fragen wissenschaftlich fundiert, philosophisch reflektiert und zugleich absolut alltagsnah. Tatjana Schnell ist Professorin für Existenzielle Psychologie an der MF Specialized University in Oslo und prägt seit über zwanzig Jahren die internationale empirische Sinnforschung. Mit ihrer Plattform Sinnmacher, einem Spin-off von P8, bietet sie Menschen Orientierung auf der Suche nach einem sinnerfüllten Leben. Kilian Trotier, der 2021 das Projekt "ZEIT Sinn – Wofür leben wir?" mitgegründet hat, bringt seine journalistische Perspektive ein, indem er jene großen Fragen des Lebens in den gesellschaftlichen Kontext einbettet. Gemeinsam haben die beiden im Frühjahr 2023 für DIE ZEIT die Serie "Sinn finden" entwickelt, die sich mit der Frage nach Sinn in einer sich rasant verändernden Welt auseinandersetzt.
Der Sinn im Leben: Ein universelles Thema
Gerade in Krisenzeiten oder in Momenten, in denen das Leben fragwürdig erscheint, stellen sich viele Menschen die Frage nach dem Sinn. Diese Suche wird von Schnell und Trotier als ein lebenslanger Prozess verstanden, der sowohl Herausforderungen als auch Chancen birgt. Sinnkrisen verändern unseren Blick auf die Welt und uns selbst. Sie laden ein, unser Leben zu hinterfragen und neu auszurichten. Wer sich auf diese Suche einlässt, kann nicht nur zu mehr Lebensfreude finden, sondern auch zu einem tieferen Verständnis seiner selbst.
Im Buch geht es längst nicht nur um Theorie. Die Autoren zeigen, wie es gelingt, Entscheidungen zu treffen und ins Handeln zu kommen. Sie erzählen, wie man die eigene Lebenssituation reflektiert und sich selbst kennenlernt – um dann auch von sich absehen zu können. Denn ein erfülltes Leben entsteht im Einlassen und in der Begegnung.
Wissenschaftliche Fundierung trifft auf praktische Anwendbarkeit
Was dieses Buch besonders wertvoll macht, ist die Verbindung von wissenschaftlichen Erkenntnissen, geteilten Erfahrungen und praktischen Anregungen. Basierend auf neuesten Forschungsergebnissen der existenziellen Psychologie verdeutlichen Schnell und Trotier, wie wir in einer Zeit der Ungewissheit und des Wandels kohärente Lebensentwürfe entwickeln können. Persönliche Berichte von Sibel Kekilli, Reiner Calmund und vielen anderen, geben berührende Einblicke darein, wie wir uns selbst treu bleiben können, auch bei schwierigen äußeren Umständen.
Ein Thema ist dabei auch die Verbindung von Sinn und Ethik. Wer nach einem sinnvollen Leben strebt, fragt nach dem Wohin und dem Warum, geht über den Moment hinaus. Auf Basis von Forschungsergebnissen betonen Schnell und Trotier die Bedeutung eines kritischen Blicks auf die Welt, aber auch auf das eigene Sinnverständnis. Das Wissen um die eigenen Werte und die Bereitschaft, sie umzusetzen und dafür einzustehen, können nicht nur das eigene Leben bereichern, sondern sind ein wichtiger Bestandteil gesellschaftlichen Miteinanders.
Was das Buch für Leser:innen bereithält
„Sinn finden: Warum es gut ist, das Leben zu hinterfragen“ ist kein Ratgeber im klassischen Sinne. Es ist vielmehr eine Einladung, über das eigene Leben nachzudenken, sich selbst zu reflektieren und Wege zu finden, die individuelle Sinnsuche aktiv zu gestalten.
Die Autoren machen dabei deutlich: Der Weg zum Sinn ist nicht unbedingt leicht, aber er lohnt sich. In einer Zeit, in der viele Menschen sich durch äußere Umstände verunsichert fühlen, gibt das Buch Hoffnung und Inspiration, indem es zeigt, dass Sinn auch in herausfordernden Zeiten gefunden werden kann. Und auch, wenn das Glück dabei nicht im Vordergrund steht, ist die Forschung sich einig: Wer nach Sinn strebt, hat gute Chancen, auch glücklich zu werden.